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Synthesizer Treffen Schweiz Titel


Hallo

Hier möchte ich mal erklären wie so eine Jamsession bei uns abläuft und auf was man achten muss.


Sehr wichtig ist das Vorhören.
Das macht man am besten mit einem Mischpult und einem Kopfhörer.
Das Mischpult muss die Möglichkeit haben um den Kopfhörerausgang und den Hauptausgang separat zu Regeln.
Speziell bei kleinen Mixer ist das leider nicht immer gegeben. Also achtet darauf.

Mit dem Vorhören bezwecken wir das auf der PA (Verstärkeranlage) nur die brauchbaren Sounds und Melodien der Musiker zu hören sind.
Z.B. wenn bei einer Jamsession schon eine Synth-Sequenz läuft und man dazu einen passenden Synthsound sucht für ein Solo,
dann macht man das diskret über den Kopfhörer, so das die Anderen es nicht auf der PA hören und es deshalb auch nicht stört.
Erst wenn man was passendes gefunden hat blendet man sich langsam auf die PA ein.
So läuft die Session ohne Unterbruch und es sollte immer musikalisch bleiben.

Wenn man nur einen Synthesizer mitnimmt gibt es noch eine einfachere Variante.
Vorhören kann man dabei normal über den Kopfhörerausgang des Synths.
Den Hauptausgang sendet man jedoch aber über ein zusätzliches Gerät welches noch eine Volumen Kontrolle bietet.
Z.B. ein Volumen Pedal oder ein Effekt bei dem man den Input oder Output Regeln kann.


Wichtig ist auch das ihr immer ein wenig die Qualität von eurem musikalischen Beitrag im Auge behält.
Passt der Sound, läuft die Sequenz synchron zum Rest den man hört,
ist mein Sound wirklich Stereo oder habe ich ihn Mono nur auf der einten Seite,
habe ich eine Signalquelle die zu stark rauscht, bin ich zu laut,
oder verwende ich ein Audiokabel das dauernd Kontaktprobleme hat und es auf der PA deswegen immer Knackt?
Alles Dinge die qualitativ die Jamsession und auch Audioaufnahme im negativen beeinflussen können.


Bitte benutzt während der Jamsession nur Samples die ihr selber aufgenommen habt oder bei denen ihr das Copyright besitzt.


So eine Jamsession soll hauptsächlich Spass machen.
Also es gilt, Fehler machen ist erlaubt.
Es ist ja auch fast alles frei improvisiert. Da kann es nicht immer Perfekt sein.
Keinem wird ein Vorwurf gemacht wenn mal eine falsche Note gespielt wird.

Aus einer 5 Stunden Session entstehen vielleicht so dreiviertel Stunde an gutem musikalischem Material,
welche auch als Musik online auf die Webseite kommt.
Der Rest hat meist zu viel musikalischen Unsinn.
Aber das ist OK, den toll sind die Momente an der Session bei dem alles stimmt, und das kommt doch noch hin und wieder vor.


Weil so eine Session so 5 Stunden dauert, hat man genügend Zeit um sich einzubringen.
Also man muss deshalb nicht dauernd was spielen.
Es ist auch OK hin und wieder einfach den anderen man zuzuhören.
Den Stress wie in einer echten Band hat man hier nicht. Es gibt immer jemanden der was spielt.
Es gilt grundlegend eher die Devise „Weniger ist Mehr“.


Im Gegensatz zu einer Dance Performance, bei der fast immer ein Beat läuft,
ist es bei uns eher das Ziel richtige Musikstücke zu erarbeiten, welche auch im Stil unterschiedlich sein können.
Dazu gibt es zu beachten, das so ein Musikstück nicht länger als 15 Minuten sein sollte.
Danach sollte musikalisch wieder Platz geschaffen werden damit sich etwas Neues entwickeln kann.
Das heisst man lässt z.B. nicht für eine halbe Stunde einen Beat laufen.
Ein optimales Musikstück sollte sich langsam entwickeln, und dann zu einem Höhepunkt kommen,
um dann danach langsam wieder sich aufzulösen und Raum für eine neues Stück machen.

Beachtet auch das wenn ihr ein Musikstück anfängt, z.B. mit einer Sequenz oder Notenfolge,
das ihr den anderen Musikern genügend Zeit lässt was passendes dazu zu finden.
Wenn nicht sofort jemand was dazu spielt heisst das nicht das die Sequenz nicht gut ist.
Sondern eher das die Anderen noch am suchen sind und wenn das manchmal auch nur die richtige Tonleiter ist.
Ein neues Stück braucht am Anfang immer ein wenig Zeit bis es in fahrt kommt.

Ebenfalls ist wichtig den anderen Musikern Platz im Klangbereich zu lassen.
Von einem Musiker alleine ein fetter Padsound, einen kräftigen Leadsound und noch einem vollen Beat dazu ist einfach zuviel.
Da haben die Anderen wenig Chancen was dazu zu spielen. Es ist ja keine Soloaufführung.


Meist teilen wir die Jamsession in zwei Teile.
Der erste Teil soll im Ambient Stil sein und fast ohne Drums und Sequenzen auskommen.
Padsounds mit viel Reverb und Delay sind dann zu empfehlen.
Im zweiten Teil sind Drums und Sequenzen dann willkommen.
Sobald mehrere Musiker Drums und Sequenzen erzeugen ist es sehr wichtig das diese synchron laufen.
Dazu verwenden wir die Midiclock. Eine Mastermidiclock mit Verteilung stellen wir bereit,
so das die Musiker ihre Sequenzer nur noch mit einem Midikabel verbinden müssen und ihr Gerät als Midi Slave einstellen.
Weil wir damit leider häufig Probleme haben testen wir die Verbindungen am Sounchcheck vor der Session.

Falls jemand eine Sequenzer ohne Midiclock benutzen will geht das auch,
aber nur wenn er mit seiner Sequenz ein neues Musikstück startet.
Die anderen können dann halt keine weitere Sequenz darüber legen, da sie sicher nicht synchron dazu laufen würden.
Das Gegenteil geht natürlich auch nicht, wenn eine Sequenz mit Midiclock läuft,
sollte derjenige mit Sequenzer ohne Midiclock nicht versuchen ihn irgendwie synchron zu bringen, weil das wird sowieso nicht funktionieren.

Wenn wir die Midiclock benutzen, dann lassen wir die meist auf einem konstanten Tempo für einige Zeit laufen.
Irgendwann frage ich dann die Musiker ob sie ein anderes Tempo wollen und passe es dementsprechend an.


Vor jeder Session gibt es immer einen Soundcheck.
Der ist wichtig damit alle richtig im Pegel auf dem Hauptmischpult liegen und es keine Verzerrungen gibt.
Dazu werde ich dann jeden einzeln Auffordern sein Maximum an Volumen kurz zu spielen damit ich das einstellen kann.
Im gleichen machen wir dann meist auch den Midiclock Test um zu sehen ob die Sequenzer synchron zu Masterclock laufen.
Das Volumen der Session regelt ihr eigentlich selbst.
Am Hauptmischpult mache ich während der Session nur minimale Änderungen.
Solltet ihr euch über die PA fast nicht hören obwohl bei eurem Mischpult das Maximum an Output erreicht ist,
dann sagt mir Bescheid und ich korrigiere das.


Vergesst nicht lange Audiokabel für die Verbindung von eurem Mischpult zum Hauptmischpult mitzunehmen.
Beachtet dabei wie Lange und welchen Typ wir verlangen.
Diese Angaben findet ihr immer im Infomail zur Jamsession.
In der letzten Zeit waren das immer Kabel mit XLR Stecker.
Meist habe ich dann auch ein paar 6,3mm Jackkabel Adapter dabei. Aber eben nicht für alle Musiker.

Meist sind auch Steckleisten für die Stromverteilung mitzunehmen.

Wenn ihr die Midiclock gebrauchen wollte, braucht es natürlich auch ein langes Midikabel.
Die maximal Lange sollte aber nicht über 10 Meter liegen, da sonst die Midiclock nicht mehr optimal übertragen wird.


Wenn ihr noch Fragen habt, dann schreibt mir doch ein Mail.
Die Kontaktdaten findet ihr auf der STS Hauptseite.

Gruss Adriano

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